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Marianne Pfister, Geschäftsführerin Spitex Schweiz

Vorwort

Die Leistungen der Spitex sind gefragter denn je

Die Pandemie verstärkt den ohnehin geltenden Trend der steigenden Nachfrage nach ambulanten Leistungen. Und die Spitex ist vermehrt auf den politischen Agenden präsent.

2021 hat die Pandemie erneut unser Leben und unsere Arbeit bestimmt. Nachdem wir im Sommer etwas aufatmen konnten, hatte die Pandemie uns spätestens ab Herbst wieder stark im Griff. Die Mitarbeitenden der Spitex pflegten schweizweit an Covid-19 erkrankte Klientinnen und Klienten und verhinderten so Spitaleinritte. Ebenso kümmerten sie sich um deren Genesung nach dem Spitalaufenthalt und stellten so die Nachsorge zu Hause sicher. Einige Spitex-Organisationen impften zudem immobile Klientinnen und Klienten zu Hause. Heimeintritte wurden auch 2021 zum Teil hinausgezögert, entsprechend nahm die Anzahl der zu betreuenden Personen in vielen Regionen zu. Die Personalsituation war vielerorts angespannt, insbesondere aufgrund von Ausfällen der Pflegefachpersonen, die in Quarantäne oder Isolation waren. Die Spitex-Organisationen waren gefordert, sich optimal zu organisieren, die Spitex-Mitarbeitenden leisteten unter erschwerten Pandemiebedingungen enorm viel. Trotz Engpässen konnten die Klienten und Klientinnen schweizweit von der Spitex immer gut versorgt werden.

Spitex Schweiz setzte sich erneut dafür ein, dass die Anliegen der Spitex rund um Covid-19 im Parlament, beim BAG und der GDK Gehör fanden. Wir forderten spezifische Informationen und Merkblätter für die Pflege und Unterstützung zu Hause, genügend Schutzmaterial, die Übernahme der Zusatzkosten sowie raschen Zugang zu Tests und Impfungen für das Spitex-Personal. Das Zusammenspiel der Fachpersonen an der Front und die Verbandsarbeit auf nationaler und kantonaler Ebene waren zentral. Auf allen Ebenen konnte auf die Erfahrungen aus dem vorangehenden Pandemiejahr zurückgegriffen werden, dies war hilfreich. Dank dem Engagement aller Beteiligten konnten wir auch dieses Jahr die enorme Herausforderung meistern. Darauf sind wir stolz.

Der Trend der steigenden Nachfrage nach Spitex-Leistungen wurde durch die Pandemie noch verstärkt. Das hat zur Folge, dass immer mehr Spitex-Anbieter auf dem Markt sind. Die Spitex und ihr Dienstleistungsangebot sind vermehrt auf den politischen Agenden auf kantonaler und nationaler Ebene zu finden. Dies, weil das Interesse an einer guten, integrierten Versorgung der Bevölkerung zu Hause gross ist. Mehr Leistungen lösen mehr Kosten aus, entsprechend steigt das Interesse der Politik, der Behörden und der Versicherer, steuernd einzugreifen.

Um auf Verhandlungen mit Behörden und Versicherern gut vorbereitet zu sein und der Spitex in den politischen Debatten genügend Gehör zu verschaffen, ist eine gute Datengrundlage unumgänglich. Aus diesem Grund ist auf der Geschäftsstelle die Stelle «Gesundheitsökonomie» geschaffen worden. Das entsprechende Fachwissen ist so vorhanden, um mit einer gezielten Datenstrategie die richtigen Grundlagen zu schaffen. So können die Interessen der Spitex faktenbasiert in der Politik und bei den Behörden vertreten werden.

Wir hoffen sehr, dass im kommenden Jahr die pandemiebedingten Arbeiten abnehmen beziehungsweise wegfallen werden und so wichtige Ressourcen wieder frei werden für weitere anstehende Arbeiten und spannende Projekte.

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